Kultur in der Kirche

Die Kultursuppe vom 12.10.2012: Ursprünglich ganz klassisch (eine Rindfleisch-Red-Curry-Suppe)

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Zwiebel, Paprika, Peperoni, Ingwer, Knoblauch, Zuckererbsen und noch so manches mehr liegen  säuberlich vor mir aufgeschichtet und warten der Bearbeitung. Es sollen daraus zwei große Töpfe Kultursuppe entstehen, die für 80 Gäste ausgelegt sind, die heute Abend alle zum Konzert von JuNo (Vom Ursprung zur Klassik) die Kultursuppe (Ursprünglich ganz klassisch) genießen wollen.

Wohl gemerkt, ich bin der Helferling, meine Frau ist die Köchin. Sie trägt auch die Verantwortung. Ich agiere auf Anweisung und wasche meine Hände in Unschuld.

Ich beginne mit dem Säubern und Schneiden von sieben großen Zwiebeln. Das ist eine traurige Beschäftigung. Ich kann da gut über „Kultur in der Kirche“ und über mein Leben nachdenken und stelle fest, dass alles recht traurig ist. Die Tränen lassen sich nicht mehr verhindern und ergießen sich (natürlich) neben die Zwiebeln.

Die Knoblauchzehen und der Ingwer sind dagegen fröhlich zu bearbeiten. Im Hintergrund ertönt Kochmusik. Das ist Gutelaune-Musik, extra für Köche gemixt. Ich hätte auch eine CD von Norbert Nagel auflegen können. Aber das habe ich vergessen, muss ich zu meiner Schande gestehen.

Norbert Nagel wird die ursprünglich ganz klassische Suppe nicht essen, denn er ist Vegetarier. Und in diese Suppe gehört eine prächtige Rinderlende, die natürlich auch in Würfel geschnitten werden muss.

Auch die roten Paprikaschoten werden sorgfältig geschnitten, alle weiße Haut, die Riste werden akkurat entfernt. Die Zuckererbsen entgrate ich. Bisher dachte ich, dass Zuckererbsen nur einen Seitenfaden haben. Diese besitzen zwei. Das bedeutet für mich die doppelte Arbeit. Dann werden die Erbsen noch gezweiteilt. Die Paprikaschoten werden gezwanzigteilt oder noch mehrmals geteilt. Kleine Würfel sollen es werden.

Mein Kreuz schmerzt vom langen Stehen, während die verantwortliche Köchin den Geschmack der Suppe anlegt. Kräuter, Säfte, Saucen werden vermixt. Das Ganze hoch gekocht, vielmals umgerührt.
Ich darf immer wieder einmal kosten, was ursprünglich ganz klassisch war erhält nun Pep und Schärfe. Mein Urteil: vorzüglich.

Nun schneide ich noch eine größere Menge Peperoni. Das sind die Scharfen, die man nur in den Asialäden bekommt. Ich schneide sie in kleine Streifen, dann werden sie mit Öl angesetzt. Sie sind Beigabe. Es gibt außer mir noch viele Scharfesser bei „Kultur in der Kirche“, die mit Peperönchen nachwürzen.

Dann ist sie fertig, die heutige Kultursuppe mit dem Titel „Ursprünglich ganz klassisch“ und wartet auf den Abtransport.

 

   
   

 

Köche haben mit Rezepten ja immer etwas Probleme. Sie erzählen von ein bisschen davon, ein bisschen mehr davon, und die Hälfte davon, alles in der richtigen Reihenfolge zusammengeben und dann kommt das Ergebnis des Genusses mehr oder weniger automatisch heraus. Mir gelingt das nie. Aus diesem
Grund habe ich hier das Rezept aufgeschrieben.

 

Die Mengen sind für sechs Personen. Wenn Sie für 80 Personen kochen wollen müssen sie die Mengen mit 13,33 (oder so ähnlich) multiplizieren.

 

500 g Rinderlende

1 große Zwiebel

2 Knoblauchzehen

1 daumengroßer Ingwer

Eine Dose Kokosmilch

300 g passierte Tomaten

1 EL Butterschmalz

1 EL Fischsauce

2 TL Red Curry Paste

1 EL Sojasauce

½ l Gemüsebrühe

200 g Zuckererbsen

1 rote Paprikaschote

½ Buch Frühlingszwiebel

½ Bund Koriander

Salz, Schwarzer Pfeffer

 

Und wie wird`s zubereitet?

  • Die  Zwiebel, den Ingwer und den Knoblauch schälen und fein schneiden
  • In heißem Butterfett anbraten
  • Curry Paste hinzufügen und mitbraten
  • Das Fleisch in kleine Würfel schneiden und zwei Minuten mitschmoren
  • Mit Kokosmilch, Tomaten und Brühe ablöschen
  • Sojasauce, Salz und Pfeffer hinzugeben
  • Auf kleiner Hitze schmoren lassen, bis das Fleisch gar ist.
  • Gemüse säubern, schneiden und hinzugeben
  • Fünf Minuten köcheln lassen.
  • Dann ist die Suppe „Ursprünglich ganz klassisch“ fertig
  • Vor dem Servieren Frühlingszwiebel und Koriander hinzufügen

 

Ich wünsche einen guten Appetit. Und bitte nicht vergessen: Ich trage keine Verantwortung:

 

   

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